Lotta - zweigeteilt zwischen Vertrauen und Misstrauen

Lotta (2007) - Erst über ein Jahr später, nachdem unsere erste Pflegehündin Ennia bei uns war, packte mich wieder die Sehnsucht einen Pflegehund aufzunehmen. Ich hörte und las im Internet über die armen Hunde in dem Hundelager von Rieti bei Rom. Und so kam ich auf Helga von SOS Animali International in der Toskana, die öfter Hunde aus Rieti rausholt und aufnimmt. Ich meldete mich bei ihr und schnell kam es dazu, dass ein Transport nach Deutschland bevorstand. Sie schickte mir Bilder von der Hündin und ich wusste schon welcher Hund kommen würde. Doch dann meldete sie sich noch mal bei mir und sagte, dass nun eine andere Hündin mitgefahren ist, da die andere Hündin eine Verletzung hätte und sie sie so nicht fahren lassen möchte. Also kam ein Überraschungspaket zu mir. Am verabredeten Treffpunkt bei befreundeten Tierfreunden, sah ich sie dann das erste Mal, laut Pass hieß sie Bruna, da sie eine schokobraune Hündin ist, sie reagierte aber gar nicht darauf. Helgas Mann und Sohn teilten mir mit, dass Lotta die ganze Fahrt über kein Pipi gemacht hätte, so ging ich mit ihr in den Garten und da drang sich der Name Lotta auf, einfach so! Sie machte aber immernoch nichts, erst spät abends bei mir zuhause. Lotta war sehr ängstlich, lief nur geduckt und war sehr misstrauisch gegenüber Menschen. Sie traute den Streicheleinheiten nicht, hatte große aufgerissene Augen. Ein Bündel Elend, das offenbar ein Trauma hinter sich hatte. Sie wurde auf 1,5 Jahre geschätzt. Rein optisch dachte ich, oh Mann ist die schön! Ich hatte schon immer einen Fabel für schokobraune Hunde und außerdem sah sie auch einem Australien Sheperd ähnlich, für die ich mich auch eine zeitlang interessierte. Meine Mutter meinte gleich, oje, die bleibt da, da bin ich mir sicher. Aber ich inserierte sie brav, verteilte Flyer und suchte wirklich ganz ernsthaft neue Besitzer für Lotta. Es meldete sich ein Mann, aber von der Insel Amrum, der nicht bedachte, dass er durch ganz Deutschland für Lotta fahren müsste, so entschied er sich dagegen. Lotta hatte dazu noch sehr große Angst vor Männern und es stellte sich noch heraus, das sie unter HD litt. Schlechte Vermittlungsausichten. Ich gewann währenddessen immer mehr ihr Vertrauen, auf dem Sofa schlossen wir Freundschaft, da fühlte sie sich am sichersten von Anfang an. Nach 3 Monaten, stand dann fest (im meinem Herzen, gebe ich zu, stand es schon früher fest), dass sie bleiben darf. Ich zelebrierte es, indem ich ihr das gleiche Halsband kaufte, das auch Nanouk und Pablo trugen.

 

Sie hat sich inzwischen super entwickelt, kein Vergleich mehr wie sie bei uns ankam. Aber man merkt ihr an, dass sie Schlimmes erleben musste. Sie möchte Liebe und saugt jede Streicheleinheit auf wie ein Schwamm (so wie es Hex auch tat), aber vor fremden Menschen, aber auch ihr bekannten Männern hat sie einfach Angst und kann ihnen nicht vertrauen, aber man spürt, das sie es sooo gerne möchte! Sie lebt jetzt schon 3 Jahre bei uns und ich bin sehr gespannt wie sie sich noch entwickeln wird, da sie immer wieder Fortschritte macht. Mir vertraut sie und ich bin ihr wichtigster Mensch, jede Trennung von mir ist sehr schwer für sie. Doch bei meinen Eltern fühlt sie sich auch sehr wohl!

 

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